Brandbekämpfung


„Feuer, eine schnell ablaufende Oxidation unter Licht und Wärmewirkung!“

Wenn sich ein Feuer unkontrolliert ausbreitet und Sach-, Personen- bzw. Umweltschäden anrichtet, wird es durch

die Feuerwehr bekämpft. Solch ein Brand wird auch als Schadensfeuer bezeichnet. Die Brandbekämpfung ist die

älteste und bekannteste Aufgabe der Feuerwehren. Das am häufigsten eingesetzte Löschmittel ist Wasser, das früher in

Eimern getragen und später mit Feuerspritzen gepumpt wurde. Heutzutage werden spezielle motorgetriebene

Feuerlöschpumpen eingesetzt. Um einen schnellen und sicheren Erfolg beim Löschen zu erzielen, soll die Brandbekämpfung

möglichst stark und gleichzeitig erfolgen. Beim Einsatz von Feuerlöschern sollten diese daher gleichzeitig und nicht

nacheinander eingesetzt werden. Der zuständige Einsatzleiter der Feuerwehr trifft die Entscheidung, ob ein Innenangriff

oder ein Außenangriff durchgeführt Werden soll.

 

Beim Außenangriff erfolgt die Brandbekämpfung von außen durch Gebäudeöffnungen wie Fenster, Türen, Dachluken oder bereits durchgebrannte Gebäudeteile. Dies ist für Feuerwehrleute die sichere Methode, wenn beispielsweise die Standsicherheit des Gebäudes eine große Gefahr für die Einsatzkräfte darstellt. Das Risiko eines Wasserschadens ist größer, da man bei starker Rauchentwicklung oft nicht erkennen kann, ob man überhaupt mit dem Wasserstrahl eine Brandstelle von außen trifft. Der Außenangriff sollte nach Möglichkeit die Ausnahme bleiben. Aber gerade kleinere Feuerwehren mit wenig Personal bzw. Ausrüstung können keinen personal- und geräteintensiven Innenangriff durchführen. Der Grund dafür liegt beispielsweise in der Voraussetzung, dass für jeden Angriffstrupp ein Rettungstrupp bereit stehen muss, sofern keine Menschenrettungsmaßnahmen durchgeführt werden. Unter „Fassadenwäsche“ versteht man bei der Feuerwehr das unprofessionelle Vorgehen bei der Brandbekämpfung.

Beim Innenangriff, auch Regelangriff genannt, gehen Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten in das Gebäude vor, um gezielt den Brandherd zu finden und abzulöschen. Hier ist das Risiko für die Einsatzkräfte größer, jedoch kann das Löschmittel viel effizienter eingesetzt werden. Im Innenangriff hat sich der Einsatz von Drucklüftern bewährt, welche bei richtigem Einsatz einen Überdruck im Gebäude erzeugen. Der Rauch mitsamt den ungebrannten Gasen wird so aus den Räumen entfernt, was die Gefahr einer plötzlichen Flammenausbreitung (Flashover) minimiert und dem vorgehenden Angriffstrupp eine freie Sicht verschafft. Die Annahme, das Feuer würde sich durch die Zufuhr von Sauerstoff in der zugeführten Umgebungsluft schneller ausbreiten, hat sich in der Praxis als nicht richtig erwiesen. Die Vorteile der schnellen Brandbekämpfung und freien Sicht überwiegen.

So verringert der Einsatz des Drucklüfters nicht nur das Risiko für die Feuerwehrleute, sondern auch die Gefahr von übermäßigen Wasserschäden, da der Brandherd schneller lokalisiert und exakter bekämpft werden kann.
Zur Sicherheit der Einsatzkräfte wird inzwischen empfohlen, neben der vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstung zusätzliches Material wie ausreichend Beleuchtung (z.B. Helmlampe), Rettungsschlingen, Totmannmelder und Rettungsmesser mitzuführen. Vermehrt werden auch Wärmebildkameras eingesetzt, mit denen Brandherde bzw. Personen auch im dichten Rauch feststellbar sind

Bei der Brandbekämpfung gilt der Grundsatz:

ERST PERSONENRETTUNG - DANN BRANDBEKÄMPFUNG